Das Geschäftsklima in Nordrhein-Westfalen verzeichnet im Januar ein leichtes Stimmungsplus. Die Unternehmen im Land beurteilten ihre aktuelle Lage wie auch ihre Geschäftserwartungen positiver als im Vormonat. Dabei fiel die Entwicklung des Konjunkturindikators je nach Branche unterschiedlich aus. Baugewerbe und Dienstleistungen zeigten sich zufriedener, der Handel dagegen war beim Blick auf die Zukunft skeptischer.
 
Insgesamt hat sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Januar um 1,3 Saldenpunkte auf -14,9 Punkte verbessert. Dieser Anstieg ist vor allem auf die weniger pessimistischen Erwartungen an die kommenden Monate zurückzuführen. Sie verbesserten sich um 1,5 auf -18,8 Saldenpunkte. Die aktuelle Lage beurteilten die Unternehmen zum Jahresanfang ebenfalls besser. Der entsprechende Umfragewert stieg um 1,0 auf -11,0 Punkte. Berechnet wird der NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima-Index im Auftrag der NRW.BANK auf der Basis einer monatlichen Umfrage unter 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen.
 
„Viele Unternehmen warten auf wirtschaftspolitische Impulse. Trotzdem deutet die jüngste Klimaverbesserung auf eine konjunkturelle Bodenbildung hin,“ sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Optimistisch stimmen mich der Rückgang der Inflation und die aktuelle Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank. Sie erleichtert der Wirtschaft Investitionen in die Zukunft.“
 
Industrie: Trotz dünner Auftragslage Ausblick positiver
Im Verarbeitenden Gewerbe zeigte sich die Stimmung zum Jahresanfang unverändert. Die aktuelle Geschäftslage wurde zwar leicht schlechter beurteilt. Die Unternehmen blickten aber weniger verhalten auf die kommenden Monate als noch im Dezember. Die unzureichende Auftragslage bleibt ein Problem. Im vierten Quartal 2024 war die industrielle Kapazitätsauslastung weiter um 0,4 Prozentpunkte auf nur noch 75,3 Prozent gesunken. Das ist deutlich weniger als das langfristige Mittel von 83,2 Prozent.
 
Bauhauptgewerbe: Lage wieder besser eingeschätzt                                                      
Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima im Vergleich aller Branchen am stärksten verbessert, bleibt aber auf niedrigem Niveau. Grund für den Zuwachs war vor allem die positivere Beurteilung der aktuellen Geschäfte, während der Blick der Unternehmen auf die kommenden Monate weiter verhalten ausfiel. Bezogen auf einzelne Bereiche stach der öffentliche Hochbau mit einem besonders starken Plus heraus. Bei den Baupreisen gab es laut Aussagen der befragten Unternehmen das erste Mal seit mehreren Monaten keine weiteren Rückgänge.
 
Dienstleistungen: Optimistischer für die Zukunft, insbesondere in Gastgewerbe und Logistik
Auch im Dienstleistungssektor wurde das Geschäftsklima positiver bewertet. Vor allem die Geschäftserwartungen fielen besser aus, während sich die Einschätzung der aktuellen Lage kaum veränderte. Am deutlichsten war das Plus im Gastgewerbe und in der Logistik. Aber auch der Bereich Information und Kommunikation blickt optimistischer auf die nächsten sechs Monate.
 
Handel: Schwache Nachfrage bremst Zuversicht
Einzig im Handel sank das Geschäftsklima im Januar. Ihre aktuelle Lage beurteilten die Händler noch nahezu unverändert. Die Erwartungen fielen jedoch spürbar verhaltener aus, was sowohl durch den Einzel- als auch den Großhandel getrieben war. Aufgrund einer schwachen Nachfrage liegen die Umsätze weiterhin deutlich unter dem Vorjahresniveau.


Weitere Informationen finden Sie hier.