Ressourcenmangel, Lieferengpässe und Klimaschutz – rund 100 Vertreter mittelständischer Unternehmen aus NRW entwickelten zukunftsfähige Projektansätze zur Geschäftsmodellinnovation mit der Strategie des zirkulären Wirtschaftens.
Im Rahmen der Workshopreihe Mittelstand goes circular – Geschäftsmodelle nachhaltig gestalten, angeboten von der Mittelstandsplattform NRW.Innovationspartner, entstanden neue Perspektiven und Handlungsoptionen für die mittelständische Wirtschaft in NRW.
Zusammen mit insgesamt 21 Wirtschaftsförderungen und Kammern fanden Workshops in sechs Regionen statt: in der Region Aachen, in Ostwestfalen-Lippe, im Münsterland, in Düsseldorf/Mettmann, Südwestfalen und im Bergischen Land.
Fachlich begleitet wurde dieses innovative Format von renommierten Akteuren im Bereich der Circular Economy: dem Prosperkolleg-Projekt, der Effizienz-Agentur NRW, dem :metabolon-Kompetenzteam, dem CSR.digital-Team, dem Wuppertal Institut, der FIR an der RWTH Aachen, dem VDI Zentrum Ressourceneffizienz und der NRW.BANK.
Status quo – Problemstellungen definieren
Unternehmen brauchen Mut und vor allem auch Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen, um eingesetzte Materialien, Produktdesign, Prozesse, Vertrieb sowie ganze Geschäftsmodelle im Sinne einer zirkulären Wertschöpfung neu zu denken und anzupassen.
Zum Auftakt präsentierte Janpeter Beckmann von der NRW.BANK in der ersten Workshop-Phase zunächst eine Systematik zirkulären Wirtschaftens anhand unterschiedlicher Strategien. Er richtete die Aufmerksamkeit auf konkrete Prinzipien zirkulärer Geschäftsmodelle sowie Erfahrungen und Umsetzungsbeispiele aus Unternehmen.
Mit diesen Informationen erarbeiteten die Teilnehmenden in parallelen Arbeitsgruppen und entlang von agilen Reflexionsmethoden zunächst Ansatzpunkte für zirkuläre Wertschöpfung im eigenen Geschäftsmodell. Ziel war es, anhand dieser Methoden die Themen Kreislaufführung und Ressourceneffizienz strategisch zu reflektieren sowie Stärken und Herausforderungen für zirkuläre Innovationen im eigenen Unternehmen zu identifizieren.
Nachhaltig. Digital. Kosteneffizient – Zirkuläre Lösungsansätze identifizieren
In verschiedenen Deep-Dive-Sessions hatten die Teilnehmenden anschließend die Möglichkeit, Erkenntnisse und Informationen aus der ersten Arbeitsphase detaillierter mit Fachexpertinnen und -experten sowie mit anderen Unternehmensvertreterinnen und -vertretern zu vertiefen.
Fünf Themenfelder standen zur Verfügung:
- In der Session Circular Matrix konnten zusammen mit dem Prosperkolleg-Projekt individuelle Ausgangssituationen und Perspektiven identifiziert werden, um die größten zirkulären Potenziale im Unternehmen zu eruieren.
- In der Session Circular Design stellte die Effizienz-Agentur NRW eine Methode vor, mit der Unternehmen über eine Analyse der Wertschöpfungskette Produkte und Geschäftsmodell kreislauffähig gestalten und Maßnahmen zur Umsetzung erarbeiten können.
- Das VDI Zentrum für Ressourceneffizienz und die FIR an der RWTH Aachen vermittelten in der Session Vertrieb & Nutzung neue Vertriebsansätze, wie z.B. Produkt-als-Dienstleistung oder Sharing-Konzepte, und Strategien, wie diese im Unternehmen umgesetzt werden können.
- Das Team des Projekts :metabolon teilte mit den Teilnehmenden seine Erfahrungen zu den Themen „regionale Kooperationen entlang von Wertschöpfungskreisläufen“ sowie zu „Chancen und Nutzen von Forschungskooperationen zwischen Unternehmen und der TH Köln“.
- In der Session Digitalisierung diskutierten das Wuppertal Institut und das CSCP, wie Unternehmen digitale Lösungen in der Breite nutzen können, um z.B. materialsparender zu produzieren, nachhaltige und langlebige Produkte herzustellen, das Recycling von wertvollen Ressourcen zu ermöglichen, Produktpässe einzuführen sowie Plattformen gewinnbringend zu nutzen.
Zukunftsfähig – Aussichtsreiche Projektansätze weiterdenken
Schließlich priorisierten die Unternehmensvertreter mit kreativen Methoden mögliche Projektideen und definierten aussichtsreiche Projektvorhaben, um diese dann in einem nächsten Schritt im Hinblick auf die betriebliche Umsetzung zu planen. So konnten die Vertreter der mittelständischen Unternehmen mit handfesten Projektansätzen in Diskussionen im eigenen Unternehmen gehen, um die Chancen und die Umsetzungsfragen zu diskutieren.